Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
vortreten
(mhd. ) gewöhnlich ›nach vorn, hervortreten‹ vortretende Backenknochen. Veraltet: bei jmdm. vortreten wie "vorsprechen"(2): alle Jahr, nur wenig Augeblicke, pfleg' ich bei Manto vorzutreten (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,7450); jmdm. vortreten statt des gebräuchlicheren den Vortritt vor jmdm. haben: keine in Deutschland wird ihr [den Frankfurter Gelehrten Anzeigen] in Aufrichtigkeit, eigener Empfindung und Gedanken vortreten(A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 3.2.72); ›vor Augen treten‹: sogleich treten uns bei diesen Fragen eine Menge Gegenstände vor (Herder), Geschöpfe der Phantasie, in einem Hauch gebildet, müssen sie der Einbildungskraft leicht vortreten (ders. ).Vortritt (L308 Kaspar Stieler) »das vorangehen als ein zeichen höherer stellung« (L059 DWb) den vortritt sollst du überall mir schulden, / vor mir dich beugen sollst du demuthvoll(R.Wagner; L059 DWb); übertragen ›Vorrang‹; ⇓ "S195" schweizerisch ›Vorfahrt‹ der von rechts Kommende hat Vortritt.
(mhd. ) gewöhnlich ›nach vorn, hervortreten‹ vortretende Backenknochen. Veraltet: bei jmdm. vortreten wie "vorsprechen"(2): alle Jahr, nur wenig Augeblicke, pfleg' ich bei Manto vorzutreten (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,7450); jmdm. vortreten statt des gebräuchlicheren den Vortritt vor jmdm. haben: keine in Deutschland wird ihr [den Frankfurter Gelehrten Anzeigen] in Aufrichtigkeit, eigener Empfindung und Gedanken vortreten(A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 3.2.72); ›vor Augen treten‹: sogleich treten uns bei diesen Fragen eine Menge Gegenstände vor (Herder), Geschöpfe der Phantasie, in einem Hauch gebildet, müssen sie der Einbildungskraft leicht vortreten (ders. ).Vortritt (L308 Kaspar Stieler) »das vorangehen als ein zeichen höherer stellung« (L059 DWb) den vortritt sollst du überall mir schulden, / vor mir dich beugen sollst du demuthvoll(R.Wagner; L059 DWb); übertragen ›Vorrang‹; ⇓ "S195" schweizerisch ›Vorfahrt‹ der von rechts Kommende hat Vortritt.