Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Vorteil
Mask. , früher auch Neutr. (z. B. A180 Martin Luther, Sirach 20,23), mhd. vorteil Mask. / Neutr. ;1.1 ursprünglich das, was bei einer Teilung jmd. vorausempfängt, bevor das übrige in gleiche Teile zerlegt wird. Es ist dann also zunächst dasjenige, worin jemand einem anderen überlegen ist, er ist im Vorteil (gegen ihn);
1.2 die Vorstellung eines solchen Vergleichs tritt seit dem Frühneuhochdeutschen allmählich mehr in den Hintergrund, daher seit dem 17. Jahrhundert ›Nutzen‹, Verdeutschung von "Profit" und "Interesse"(2.2);
1.3 bis ins 19. Jahrhundert, meist im Plural, ›Vorteil gewährender Kunstgriff‹: aus den Vorteilen seines Handwerks ein Geheimnis machen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Wahlverwandtschaften 20,279,15), der Hofstukator… würde gern mancherley Vorteile ihm zu zeigen geneigt seyn (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief Ende Juni 1800). ↑ "übervorteilen". Ende des 16. Jahrhunderts
vorteilhaft , auch ›günstig‹: ein vorteilhaftes Äußere, er unterscheidet sich vorteilhaft (wie zu seinem Vorteil) von seinem Bruder.
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