Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Vorsicht
ahd. foresiht bei Notker als Lehnübersetzung von lat. providentia, mittelhochdeutsch unbelegt, dann um 1660 neu ⇓ "S183" rückgebildet aus vorsichtig (s. unten); bis ins 19. Jahrhundert auch wie "Vorsehung"(1.1), Vertraute der Gottheit und ihrer verborgenen Vorsicht (Klopstock), wider die Vorsicht zu murren(Lessing), die unsichtbare Hand der Vorsicht (Schiller), daß jemand der göttlichen Vorsicht für seine Rettung dankt(Heine), mich hat umsonst die Vorsicht nicht gestellt auf jene Stufe (Grillparzer); seit Ende des 17. Jahrhunderts in der heutigen Bedeutung »das Bemühen, sein gegenwärtiges Verhalten nach den Folgen desselben einzurichten und alles Schädliche auf das Möglichste zu vermeiden« (L004 Johann Christoph Adelung), sprichwörtlich Vorsicht ist die Mutter der Weisheit(Holtei; L059 DWb), umgangssprachlich der Porzellankiste (L254 Der richtige Berliner),⊚ jmd. ist nur mit Vorsicht zu genießen »in der umgangsspr. häufig« (L059 DWb);
vorsichtig (ahd. foresihtig), wovon wieder Vorsichtigkeit (mhd. ) gebildet; bei A075 Johann Wolfgang von Goethe auch noch ›voraussehend‹: die vorsichtige Göttin der Mode(Brief vom 31.10.73).
ahd. foresiht bei Notker als Lehnübersetzung von lat. providentia, mittelhochdeutsch unbelegt, dann um 1660 neu ⇓ "S183" rückgebildet aus vorsichtig (s. unten); bis ins 19. Jahrhundert auch wie "Vorsehung"(1.1), Vertraute der Gottheit und ihrer verborgenen Vorsicht (Klopstock), wider die Vorsicht zu murren(Lessing), die unsichtbare Hand der Vorsicht (Schiller), daß jemand der göttlichen Vorsicht für seine Rettung dankt(Heine), mich hat umsonst die Vorsicht nicht gestellt auf jene Stufe (Grillparzer); seit Ende des 17. Jahrhunderts in der heutigen Bedeutung »das Bemühen, sein gegenwärtiges Verhalten nach den Folgen desselben einzurichten und alles Schädliche auf das Möglichste zu vermeiden« (L004 Johann Christoph Adelung), sprichwörtlich Vorsicht ist die Mutter der Weisheit(Holtei; L059 DWb), umgangssprachlich der Porzellankiste (L254 Der richtige Berliner),⊚ jmd. ist nur mit Vorsicht zu genießen »in der umgangsspr. häufig« (L059 DWb);
vorsichtig (ahd. foresihtig), wovon wieder Vorsichtigkeit (mhd. ) gebildet; bei A075 Johann Wolfgang von Goethe auch noch ›voraussehend‹: die vorsichtige Göttin der Mode(Brief vom 31.10.73).