Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
vollbringen
ahd. follabringen, follebringen, mhd. volbringen, (↑ "voll"[3]); ursprünglich wie "vollenden" bis ins 19. Jahrhundert konkret auf eine einzelne Sache bezogen ›etwas schon Begonnenes zu Ende bringendaß sie ihn [den Wallenstein] dies Jahr vollbringen mögen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 3.1.98), dieser Faust, den er in seiner Jugend erfaßte, im reifen Alter vollbrachte (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 41,2,191), Reise sowohl als Aufenthalt ist ohne Anstoß oder unangenehmes Ereignis vollbracht worden (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 5.9.21); veraltet auch ›verbringen‹: angenehm zusammen vollbrachter Stunden (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 15.11.02); üblich im Sinn einer Vorgangs- oder Handlungsbezeichnung ›abschließen, ausführen‹, mit unbestimmtem Objekt: dasz du disz alles in geheim mugest volbringen (Niklas von Wyle; L059 DWb), sein… tagwerck vollbringen (1556; L059 DWb), unpersönlich: Da nu Jhesus den Essig genomen hatte / sprach er / Es ist volnbracht (A180 Martin Luther, Johannes 19,30), vollbringe / was du angefangen hast (L308 Kaspar Stieler); so seit dem Frühneuhochdeutschen in typischen Verbindungen mit substantivierten Adjektiven: Wollen habe ich wol / Aber volnbringen das gute finde ich nicht (A180 Martin Luther, Römer 7,18), Großes vollbringen.
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