Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Vision
14. Jahrhundert < lat. visio (zu videre ›sehen‹); bei ⇓ "S142" Mystikern (Eckhart, Seuse) und weiterhin im religiösen Bereich1.1 ›innere Offenbarung, übernatürliche Wahrnehmung, Ahnung‹ (3L252 RGG); ⇓ "S132" medizinisch ⇓ "S180" psychologisch
1.2 ›(krankhafte) Einbildung, Trugbild‹ da träumt der Einzelne, da kommen die Visionen, die Hallucinationen der Individuen (1877 Virchow; L081 FWb); heute besonders auch ideologisch politisch
1.3 ›Wunschbild, Utopie‹ Bei dem Worte »Vision« mag mancher »Realpolitiker« versucht sein, sich schaudernd abzuwenden (1964 Stuttgarter Zeitung; L081 FWb).
visionär (1791; L081 FWb) < franz. visionnaire, v. a. ›prophetisch, phantasievoll‹ Die Eigenart der deutschen Dichtung scheint im Visionären zu liegen (Muschg; L081 FWb), mit visionärer Kraft; heute zunehmend im Bereich der Politk und auch abwertend ›illusorisch, unrealistisch‹.
14. Jahrhundert < lat. visio (zu videre ›sehen‹); bei ⇓ "S142" Mystikern (Eckhart, Seuse) und weiterhin im religiösen Bereich1.1 ›innere Offenbarung, übernatürliche Wahrnehmung, Ahnung‹ (3L252 RGG); ⇓ "S132" medizinisch ⇓ "S180" psychologisch
1.2 ›(krankhafte) Einbildung, Trugbild‹ da träumt der Einzelne, da kommen die Visionen, die Hallucinationen der Individuen (1877 Virchow; L081 FWb); heute besonders auch ideologisch politisch
1.3 ›Wunschbild, Utopie‹ Bei dem Worte »Vision« mag mancher »Realpolitiker« versucht sein, sich schaudernd abzuwenden (1964 Stuttgarter Zeitung; L081 FWb).
visionär (1791; L081 FWb) < franz. visionnaire, v. a. ›prophetisch, phantasievoll‹ Die Eigenart der deutschen Dichtung scheint im Visionären zu liegen (Muschg; L081 FWb), mit visionärer Kraft; heute zunehmend im Bereich der Politk und auch abwertend ›illusorisch, unrealistisch‹.