Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verzetteln
1"S087" (16. Jahrhundert Paracelsus; L059 DWb) ⇓ "S099" Iterativbildung zu mhd. verzettenverstreuen, verlieren‹ (↑ 1"Zettel"), L169 Matthias Kramer 1678 hat verzetteln und verzetten; ›unachtsam, unbedenklich verstreuen‹: düngerhaufen waren über den ganzen hofraum verzettelt (Raabe; L059 DWb), reflexiv ein gut exemplar meiner wercke hebe ich dir auf und sende es, wenn es beysammen ist, sonst verzettelt sichs (Goethe; ebenda); übertragen ›unnütz vertun, zersplittern, vergeuden‹, reflexiv während wir in kleinen manifestationen uns verzettelten, war er still und geduldig an die tat gegangen(S.Zweig; ebenda).2"S087" zu ↑ 2"Zettel" ›kleines Stück Papier‹;
1 (frühnhd. und noch alemannisch; L059 DWb) ›eine schriftliche Abmachung o.ä. ausfertigen‹;
2 (1765; ebenda) »beobachtungen, erkenntnisse auf zetteln festhalten; etwas inhaltlich zusammengehöriges in einzelzettel auflösen und in form einer kartei zusammenhalten und ordnen« (ebenda): nach pagina und locus… verzettelt (Herder); auf diese Zettelkästen wird nun die Fülle der Erscheinungen verzettelt (L056 Duden 1934).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: verzetteln