Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verzeihen
ahd. firzihan; ↑ "zeihen". Neben der jetzt gebräuchlichen Verwendung (jmdm. etwas verzeihenvergeben‹, vereinzelt bereits mhd. ; L320 Trübner) bis ins 18. Jahrhundert sich eines Dinges verzeihenetwas aufgeben, auf etwas verzichten‹, ursprünglich wohl ›von etwas nicht reden wollen‹ (mhd. ; L320 Trübner), es verzeiht sich aller Freuden(P.Gerhardt), indem du ihr entsagst, verzeihst du keiner Freude dich(Wieland), die junge Frau hatte sich des Glücks verziehen, Mutter zu werden (Musäus). Seltener intransitiv Und unser aevum? hat auf seinen Genius verziehen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Von deutscher Baukunst, 37,150).Verzeihung mhd. verzihungeVerzicht‹, so auch frühnhd. verzeihung der welt (L320 Trübner), dann ›Vergebung‹, auch als Rechtsbegriff (BGB; ebenda) und wie "Pardon"!;
verzeihlich (15. Jahrhundert; L059 DWb), vgl. auch unverzeihlich.
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