Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verzagen
(mhd. ) nicht als Zusammensetzung zu dem selteneren ↑ "zagen" aufzufassen, sondern als Ableitung von "zag" ›ängstlich, zaghaft‹; ›ängstlich und unentschlossen seinEwr hertze verzage nicht (A180 Martin Luther, 5.Mose 20,3); das Partizip auch adjektivisch: Wenn man die Jugend in verzagter Unthatigkeit zubringt, so treibt uns die Noth in der Folge zu Verzweiflung. Daher sagt ein altes deutsches Spruchwort: In der Jugend verzagt, im Alter verzweifelt (L063 Johann August Eberhard 1802), auch substantivisch und ihr füsschen neckt die wellen, / mit verzagen und mit wagen (C.Brentano; L059 DWb), hier mit dem Beiklang des Schüchternen.
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