Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verwöhnen
mhd. verwenen zu dem Ende des 17. Jahrhunderts (W.L244 Wolfgang Pfeifer) ⇓ "S239" untergegangenen wöhnengewöhnen‹; daher eigentlich ›verkehrt gewöhnen‹;1 zumeist abwertend ›verzärteln, verhätscheln‹, nicht mehr üblich wie "gewöhnen" mit an oder zu: verwöhnt an die Tändeleien der Liebhaber (Iffland), an's alte verwöhnt (Jean Paul), zur Üppigkeit verwöhnt (Uz), zu Tändelein verwöhnt(Möser); ungewöhnlich auch sie [die Wollust] schwächt und verwöhnt den Geist von den alten Tugenden (Möser);
2 auch positiv gedeutet (zur Gegenwart zunehmend) ›jmdm. Gutes tun‹: wie du so freundlich meine sehnsucht stilltest / mit süszem wort und mich so ganz verwöhntest (Goethe; L059 DWb). Zu verwöhnen(1) das Partizip Prät.
verwöhnt (seit der ⇓ "S142" Mystik; L059 DWb) in adjektivischer Verwendung »reich entfaltet« (ebenda) ich bin verwöhnt und meine ohren müssen beständig mit angenehmen und witzigen unterhaltungen bewirthet werden(Tieck; ebenda), eine verwöhnte Frau (L337 WdG).
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