Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verweilen
mhd. verwilen;1 transitiv ›aufhalten, verzögern‹ er verweilt die Sache ›verzögert sie‹ (L305 Christoph Ernst Steinbach); das dem Elementarbuch entwachsene Kind länger dabei zu verweilen ist schädlich (Lessing); kann nichts dich, fliehende! verweilen (Schiller; L059 DWb); auch mit Infinitivkonstruktion: Bey meiner Rückkehr werde ich nicht verweilen, Ihnen mehr davon zu sagen (J.-J.Rousseau, Neue Héloise 1761,4,68; L360 ZDW12,63); die transitive Konstruktion im neueren Deutschen unüblich gegenüber
2 v. a. intransitiv und reflexiv ›sich aufhalten, bleiben‹: Werd' ich zum Augenblicke sagen: / Verweile doch! du bist so schön! / Dann magst du mich in Fesseln schlagen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,1700ff.); wenn die töne in die nacht verrauschen / was da ewig ist muß doch verweilen(C.Brentano; L059 DWb); habt Frankreich / Bereist und Rom und euch zu Reims verweilt (A222 Friedrich Schiller, Stuart 2,4); jetzt v. a. an einem Ort, auch bei einem Thema verweilen; substantivisch (L059 DWb: »häufig«) es ist ein weltberühmter Mann und streckt sich aus, ergibt sich jenem unvergleichlichen Verweilen, das rein von Tun und Willen ist, der pure Aufenthalt (B.A254 Botho Strauß, Paare 158).
mhd. verwilen;1 transitiv ›aufhalten, verzögern‹ er verweilt die Sache ›verzögert sie‹ (L305 Christoph Ernst Steinbach); das dem Elementarbuch entwachsene Kind länger dabei zu verweilen ist schädlich (Lessing); kann nichts dich, fliehende! verweilen (Schiller; L059 DWb); auch mit Infinitivkonstruktion: Bey meiner Rückkehr werde ich nicht verweilen, Ihnen mehr davon zu sagen (J.-J.Rousseau, Neue Héloise 1761,4,68; L360 ZDW12,63); die transitive Konstruktion im neueren Deutschen unüblich gegenüber
2 v. a. intransitiv und reflexiv ›sich aufhalten, bleiben‹: Werd' ich zum Augenblicke sagen: / Verweile doch! du bist so schön! / Dann magst du mich in Fesseln schlagen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,1700ff.); wenn die töne in die nacht verrauschen / was da ewig ist muß doch verweilen(C.Brentano; L059 DWb); habt Frankreich / Bereist und Rom und euch zu Reims verweilt (A222 Friedrich Schiller, Stuart 2,4); jetzt v. a. an einem Ort, auch bei einem Thema verweilen; substantivisch (L059 DWb: »häufig«) es ist ein weltberühmter Mann und streckt sich aus, ergibt sich jenem unvergleichlichen Verweilen, das rein von Tun und Willen ist, der pure Aufenthalt (B.A254 Botho Strauß, Paare 158).