Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verwechseln
ahd. firwehsalon; bis zum 18. Jahrhundert (L059 DWb) in weiterer Bedeutung als heute, allgemein1.1vertauschen, ersetzen‹: Geiseln, die sie alle drei Jahre gegen eine gleiche Zahl verwechseln sollen (Haller), daß er die lutherische Religion mit der katholischen verwechselte (Lessing), also hätten wir nur eine Unfehlbarkeit mit der andern verwechselt (Nicolai), einen Zweig mit dem anderen leicht verwechselnd (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 21,129,23). Veraltet auch in bezug auf Geldwechseln: wenn du Geld brauchst, so wird John schon verwechseln (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 27.7.12); seit dem 16. Jahrhundert (L059 DWb)
1.2 v. a. auf eine Vertauschung in der Vorstellung, auf einen Irrtum bezogen: Der Mann hatte den Fotografen Schlegel mit dem Dichter Tieck verwechselt, diesen mit dem Dichter Tiedge und dessen Hauptwerk Urania mit Oranien (R.A289 Ror Wolf, Männer 30). Hierzu die »vorbeugungsformel« (L059 DWb) nicht zu verwechseln mit (Goethe; ebenda), substantivisch zum[früher auch bis zum] verwechseln ähnlich (Schiller; ebenda); scherzhaft-verhüllend
Dein und Mein verwechselnstehlen‹ (L320 Trübner). Entsprechend
Verwechslung(spätmhd.).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: verwechseln