Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
vertreiben
ahd. firtriban, mhd. vertribenvertreiben, verstoßen‹, so auch im Neuhochdeutschen mit lebenden Wesen als Objekt: einen aus dem Lande vertreiben (L169 Matthias Kramer). Dann übertragen den Durst, den Hunger, die Langeweile, (jmdm. , sich) die Zeit vertreiben.Kaufmannssprachlich Waren vertreiben (14. Jahrhundert), seit L169 Matthias Kramer 1702 der Malerausdruck Farben vertreibendurch Ausbreitung sanfter abstufen‹: einige allzu kühn kroquierte Pinselstriche zu lindern und mit den übrigen in eine sanftere Haltung zu vertreiben (Lessing).Vertreibung v. a. ⇓ "S144" nach 1945 Vertreibung und Flucht (E.Fuhr, Geschichte der Deutschen, 1990,17);
Vertriebene Mask. / Fem. , zumeist Plural ›die aus der Heimat Ausgewiesenen‹ (L097 GWb), v. a. ⇓ "S144" nach 1945 die aus den Gebieten jenseits von Oder und Neiße, ⇓ "S149" dafür in der ⇓ "S045" DDR Umsiedler (L337 WdG); L315 Georg Stötzel/ L315 Martin Wengeler 714ff., Heimatvertriebene ↑ "Heim"; zu Waren vertreiben
VertriebWarenverkauf‹ (1583; L059 DWb).
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