verstören
mhd. verstœren; früher auch1 ›zerstören, vernichten‹ (seit L004 Johann Christoph Adelung 1801 veraltet); meistens ein verstärktes "stören"
2 ›in Unruhe, Unordnung bringen‹, die verstörten Tiere werden dich schrecken (Luther), wie ich die Gemeine Gottes verfolgte und verstörete sie (Luther), die Diebe verstören (L004 Johann Christoph Adelung); so werdet ihr umkommen und eure Häuser schändlich verstöret werden (Luther); verstöre seine Ruhe nicht (Luther), dazu Verstörer meiner Ruh' und süßen Schlafs(A.W.Schlegel); jetzt meist bezogen auf einen (kurzfristigen) geistigen Gleichgewichtsverlust: Krankheit verstöret das Gehirn(Schiller), verstört dich denn mein Blick so sehr?(W.Müller). Recht üblich ist jetzt nur das Partizip Perfekt
verstört er ist ganz verstört, sieht verstört aus, verstörte Mienen, Blicke.