Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verspotten
(mhd. ) "spotten" folgend anfangs ›scherzen‹; daneben, wie seit dem 18. Jahrhundert nur noch, zu "spotten"(2); transitiv, daher im Gegensatz zu spotten und wie ↑ "beleidigen" mit nachdrücklicher Zielangabe, mit dem Begriff des Boshaften: Die Menner aber / die Jhesum hielten / verspotteten jn vnd schlugen jn (A180 Martin Luther, Lukas 22,63), im Gegensatz zu "verhöhnen" auch zum Zweck der Belustigung mit großem Gelächter einen verspotten (L305 Christoph Ernst Steinbach), so wie "verleumden" häufig zur Bezeichnung niedriger Gesinnung: der Gerechten Einfalt wird nur verspottet (L169 Matthias Kramer), ihr rotes haar, das ward verspottet (Chamisso; L059 DWb), im Partizip Perfekt attributiv ›verlacht‹: seine oft verspottete ›reinigung der leidenschaften‹ (Herder; L059 DWb).
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