Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
versinken
ahd. firsinkan (Partizip Prät. ), mhd. versinken; bezeichnet im eigentlichen Sinn1.1 den entscheidenden Moment des Sinkens und wird hier mit inund Dativ verbunden: das Schiff ist in den Wellen versunken, das Schiff versank im Meer; übertragen die Stadt versinkt im Dunkel, wie ↑ "untergehen" auch ›zugrunde gehen‹ o.ä.: Pompeii versank in Schutt und Asche, abgeschwächt wie ↑ "sinken" auch ›verfallen, verkommen‹: Die gottlosen versincken in unglück (A180 Martin Luther, Sprüche Salomos 24,16); im weiteren Sinn
1.2 ohne daß das Versinkende gänzlich in etwas verschwinden muß: im Schnee versinken; übertragen von Gefühlen, Gedanken usw.
2 »mit dem Nebensinn, daß man über diesen die Umwelt nicht mehr bemerkt« L320 Trübner (bereits bei den Mystikern; ebenda): in Trauer, Gedanken versinken; auch in sich versinken: Und noch ein Mal versank Zarathustra in sich und setzte sich wieder auf den großen Stein nieder und sann nach (A200 Friedrich Nietzsche, Zarathustra 408). Dazu das ⇓ "S107" Bewirkungswort versenken (ahd. firsenken).
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