Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
versiegen
schwaches Verb (bei Luther neben verseigen; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), erst im Neuhochdeutschen zum Partizip Prät. versiegen gebildet, das zum starken Verb verseihenvertrocknen‹ gehört, ↑ "seihen"; von Platen auf "siech" bezogen, daher die Nebenform versiechen (vgl. L059 DWb): Der Brunn versieget (L308 Kaspar Stieler s. v. siegen); ⇓ "S027" übertragen ›(allmählich) aufhören‹: die kraft seiner lenden ist versiegen gegangen (Schiller; L059 DWb), die nie versiegende hoffnung (Klinger; ebenda).
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