Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verschneiden
(ahd. ) frühneuhochdeutsch auch wie beschneiden, verschnittene Haare (Luther); auch für den jüdischen Ritus: den verschnittnen Jüden(J.Ch.Günther). Jetzt ist es auf Kastrierung beschränkt. Von dem früher üblichen Sinn ›zurechtschneiden, zustutzen‹ aus hat sich seit Ende des 18. Jahrhunderts wohl Wein verschneiden ⇓ "S234" ›durch Mischung zurecht machen‹ entwickelt (L004 Johann Christoph Adelung aber rechnet es 1780 – und sicher sehr erwägenswert – als niedersächsischen Brauch zu ›durch Schneiden verunstalten‹). Dazu (Weinbrand-)Verschnitt (um 1920). Mit anderem Sinn von verschneiden: das Stroh, das Zeug ist verschnitten ›fertig geschnitten, aufgebraucht‹; ferner der Anzug ist verschnitten ›falsch geschnitten‹.
(ahd. ) frühneuhochdeutsch auch wie beschneiden, verschnittene Haare (Luther); auch für den jüdischen Ritus: den verschnittnen Jüden(J.Ch.Günther). Jetzt ist es auf Kastrierung beschränkt. Von dem früher üblichen Sinn ›zurechtschneiden, zustutzen‹ aus hat sich seit Ende des 18. Jahrhunderts wohl Wein verschneiden ⇓ "S234" ›durch Mischung zurecht machen‹ entwickelt (L004 Johann Christoph Adelung aber rechnet es 1780 – und sicher sehr erwägenswert – als niedersächsischen Brauch zu ›durch Schneiden verunstalten‹). Dazu (Weinbrand-)Verschnitt (um 1920). Mit anderem Sinn von verschneiden: das Stroh, das Zeug ist verschnitten ›fertig geschnitten, aufgebraucht‹; ferner der Anzug ist verschnitten ›falsch geschnitten‹.