Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verschmitzt
Partizipialadjektiv zu einem noch bei L308 Kaspar Stieler gebuchten Verb verschmitzen ›(mit der Rute) schlagen‹;1 seit 1551 Sachs (L164 Friedrich Kluge) ›schlau, verschlagen, arglistig‹: ein auszbund von einem arglistigen, verschmitzten, mistrauen menschen (Moscherosch; L059 DWb); ein Weib… , wie man sie in Theben / Verschmitzt und voller Ränke finden kann (H.v.A160 Heinrich von Kleist, Amphitryon 1,5); »mit verschmitzt [ist] der Nebenbegriff von größerer Verächtlichkeit verbunden.. als mit verschlagen« (L033 Joachim Heinrich Campe 1811), weil »theils Kinder durch Schmitze der Rute klug werden« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch);
2 ⇓ "S028" »In neuerer Zeit tritt der.. tadelnde Sinn vielfach zurück« (L320 Trübner): das schönere geschlecht ist sinnreich und verschmitzt (Hagedorn; L109 Moriz Heyne); häufig auf den äußerlichen Eindruck, besonders auf die Gesichtsmimik bezogen: Droschke mit deren Kutscher, einem ziemlich verschmitzt dreinschauenden Manne (Fontane; L320 Trübner); ein verschmitztes Schmunzeln(G.Hauptmann; L320 Trübner); inzwischen fest verschmitzt lächeln »in freundlicher und lustiger Weise, pfiffig, gerissen, listig, schlau« (L337 WdG); eigenwillig bei A.A226 Arno Schmidt: Wirklich ver-schmidt-ste Stücke sind nicht mehr möglich: aus ehrlicher Erschöpfung (Trommler 346). ↑ "klug".
Verschmitztheit (L003 Johann Christoph Adelung 1780) mit entsprechender Entwicklung, stark negative Bewertung ist heute eher ungewöhnlich: Da ich mich auf List und Verschmitztheit schlecht verstehe, habe ich schweigen gelernt (Ch.A285 Christa Wolf, Ort 89).
Partizipialadjektiv zu einem noch bei L308 Kaspar Stieler gebuchten Verb verschmitzen ›(mit der Rute) schlagen‹;1 seit 1551 Sachs (L164 Friedrich Kluge) ›schlau, verschlagen, arglistig‹: ein auszbund von einem arglistigen, verschmitzten, mistrauen menschen (Moscherosch; L059 DWb); ein Weib… , wie man sie in Theben / Verschmitzt und voller Ränke finden kann (H.v.A160 Heinrich von Kleist, Amphitryon 1,5); »mit verschmitzt [ist] der Nebenbegriff von größerer Verächtlichkeit verbunden.. als mit verschlagen« (L033 Joachim Heinrich Campe 1811), weil »theils Kinder durch Schmitze der Rute klug werden« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch);
2 ⇓ "S028" »In neuerer Zeit tritt der.. tadelnde Sinn vielfach zurück« (L320 Trübner): das schönere geschlecht ist sinnreich und verschmitzt (Hagedorn; L109 Moriz Heyne); häufig auf den äußerlichen Eindruck, besonders auf die Gesichtsmimik bezogen: Droschke mit deren Kutscher, einem ziemlich verschmitzt dreinschauenden Manne (Fontane; L320 Trübner); ein verschmitztes Schmunzeln(G.Hauptmann; L320 Trübner); inzwischen fest verschmitzt lächeln »in freundlicher und lustiger Weise, pfiffig, gerissen, listig, schlau« (L337 WdG); eigenwillig bei A.A226 Arno Schmidt: Wirklich ver-schmidt-ste Stücke sind nicht mehr möglich: aus ehrlicher Erschöpfung (Trommler 346). ↑ "klug".
Verschmitztheit (L003 Johann Christoph Adelung 1780) mit entsprechender Entwicklung, stark negative Bewertung ist heute eher ungewöhnlich: Da ich mich auf List und Verschmitztheit schlecht verstehe, habe ich schweigen gelernt (Ch.A285 Christa Wolf, Ort 89).