Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verschallen
(mhd. ›übertönen‹) seit etwa 1800 (L033 Joachim Heinrich Campe 1811) zuweilen ähnlich gebraucht wie verklingen, eine kurze Rede verscholl zum größten Teil im Winde (Goethe); bald verscholl der Mönche Singen(Tieck); kaum verscholl der letzte Laut (Langbein); die Nachtigallen waren längst verschollen (Heine). Übertragen ›verschwindendas Gerücht verscholl ebenso dumpf, als es entstanden war (E.T.A.Hoffmann); daß ich ein Bauer werden will und dort gleich ihm verschallen und der Welt absterben (Heyse); Er… verließ Stadt und Amt, und verscholl in der Welt (Hesse; L337 WdG). In allgemeinem Gebrauch ist das Partizipverschollen (nach L003 Johann Christoph Adelung 1780 landschaftlich von jmdm. , der nicht zur gerichtlichen Vorladung erschienen ist) für einen Menschen, von dem man nichts mehr hört, von dem man nicht weiß, was aus ihm geworden ist (vgl. vermißt). Über die Flexion ↑ "schallen".
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