Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verschaffen
(ahd. )1 gewöhnlich zum schwachen Verb "schaffen" ›etwas für jmdn. besorgen, so daß es zu seiner Verfügung steht‹: jmdm. / sich Nahrung, ein Amt, eine Eintrittskarte, die Erlaubnis, die Gelegenheit verschaffen; auch mit nichtpersönlichem Subjekt, seine geselligen Talente verschafften ihm den Zutritt zu den besten Kreisen. Veraltet mit zu und Infinitiv oder einem daß-Satz ›zuwege bringen‹: derselbigen Leichnam verschaffte Tobias zu begraben (A180 Martin Luther, Tobias 1,21); verschaffen Sie, daß ich ihn spreche (Iffland); er verschaffte mir später sogar, daß ich das große Bild selbst sehen konnte (A.Stifter); veraltet auch ›anordnen, bestimmen‹ (siehe "schaffen"[2.1]): solchen verschaffte der König, was man ihnen täglich geben sollte (Luther); heute mundartlich dafür "anschaffen", v. a. bairisch: wer hat's ihm angeschafft?;
2 vereinzelt früher zum starken Verb "schaffen" ›umschaffen‹: wenn euer Gesang Kakerlaken und Oranutane zu Göttern verschuf (Klopstock); zum häßlichsten Zwerge verschafft dich mein Wort (G.A.Bürger).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: verschaffen