Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verraten
(ahd. ); zunächst1.1 ›einen Entschluß oder Beschluß zu jmds. Verderben fassen, etwas zu jmds. Verderben unternehmen‹, auf den Fall beschränkt, wo dies durch Angabe von Umständen geschieht, die geheimgehalten hätten werden sollen. Diese Angabe wurde dann als das Wesentliche empfunden, so daß die verderbliche Absicht dabei in den Hintergrund treten und ganz verschwinden konnte, daher für früheres "melden"
1.2 ›etwas Geheimzuhaltendes preisgeben‹; mit nichtpersönlichem Subjekt
2 ›erkennen lassen‹: sein blaues Aug' und langes gelbes Haar verriet, daß Asien nicht sein Geburtsland war(Wieland); seine Mienen verrieten Bestürzung. Reflexiv mit intransitiver Funktion: der Verfasser verrät sich durch den Stil, seine Aufregung verriet sich in Blicken und Gebärden. Zu verraten(1.2)
Verrat (L308 Kaspar Stieler 1691; mhd. wohl schon in verratgenoz),
Verräter (mhd. ) und
Verräterei (mhd. ); auch zu verraten(2)
verräterisch (15. Jahrhundert), besonders bei adverbialem Gebrauch, verräterisch rollten die Tränen von ihren Wangen (A222 Friedrich Schiller, Räuber 4,2).
(ahd. ); zunächst1.1 ›einen Entschluß oder Beschluß zu jmds. Verderben fassen, etwas zu jmds. Verderben unternehmen‹, auf den Fall beschränkt, wo dies durch Angabe von Umständen geschieht, die geheimgehalten hätten werden sollen. Diese Angabe wurde dann als das Wesentliche empfunden, so daß die verderbliche Absicht dabei in den Hintergrund treten und ganz verschwinden konnte, daher für früheres "melden"
1.2 ›etwas Geheimzuhaltendes preisgeben‹; mit nichtpersönlichem Subjekt
2 ›erkennen lassen‹: sein blaues Aug' und langes gelbes Haar verriet, daß Asien nicht sein Geburtsland war(Wieland); seine Mienen verrieten Bestürzung. Reflexiv mit intransitiver Funktion: der Verfasser verrät sich durch den Stil, seine Aufregung verriet sich in Blicken und Gebärden. Zu verraten(1.2)
Verrat (L308 Kaspar Stieler 1691; mhd. wohl schon in verratgenoz),
Verräter (mhd. ) und
Verräterei (mhd. ); auch zu verraten(2)
verräterisch (15. Jahrhundert), besonders bei adverbialem Gebrauch, verräterisch rollten die Tränen von ihren Wangen (A222 Friedrich Schiller, Räuber 4,2).