Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
vermitteln
(mhd. ) vgl. "Mittel"(3). Selten auf räumlichen Übergang bezogen: wie gefällig vermittelt Hals und Kehle das zurückgesenkte Haupt (mit dem Oberkörper) (Goethe, Über Laokoon); dazu unvermittelt (mhd. ) ›ohne Übergang‹, erst 19. Jahrhundert zeitlich ›plötzlich‹; ›in Berührung, Vermischung miteinander bringen‹: als er den Occident mit dem Orient vermitteln wollte (Heine). Gewöhnlich auf Unterhandlung bezogen; dann steht meist das Resultat als Objekt: eine Versöhnung, einen Waffenstillstand vermitteln; doch auch das vorher bestehende Verhältnis, auf das sich die Vermittlung erstreckt: Wilhelm bat ihn, diese Angelegenheit zu vermitteln (Goethe); Leonardo vermittelte diese kleine Mißhelligkeit (Goethe). Jetzt häufig ›jmdm. zu etwas verhelfen‹: Kenntnisse, Arbeit, eine Wohnung vermitteln. Vermittler und Vermittlung (L308 Kaspar Stieler 1691): Stellenvermittlung, Heiratsvermittlung, Wohnungsvermittlung.
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