Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verliegen
(ahd. ) mhd. sich verligen ›durch zu langes Liegen in Trägheit erschlaffen, untauglich werden‹, noch frühneuhochdeutsch und von neueren Schriftstellern zuweilen wieder aufgenommen. Dazu das Partizipialadjektiv verlegen (ahd. ferlegen ›träge‹; L287 Rudolf Schützeichel), noch im 18. Jahrhundert ›lange liegengeblieben‹ in bezug besonders auch auf verderbliche Waren: Seine… Waaren haben aus… theils etwas verlegenen theils nicht gar zu absetzenden Zeuge bestanden (A101 Johann Georg Hamann, Briefwechsel 3.3.1756); verlegen, unordentlich und liederlich (Pestalozzi); verlegener Handschriften (Lessing); alte verlegene Worte (Herder). Hieraus dürfte über die Vorstellung ›verzögert, ratlos‹ die Bedeutung von ↑ 2"verlegen" entwickelt worden sein.
(ahd. ) mhd. sich verligen ›durch zu langes Liegen in Trägheit erschlaffen, untauglich werden‹, noch frühneuhochdeutsch und von neueren Schriftstellern zuweilen wieder aufgenommen. Dazu das Partizipialadjektiv verlegen (ahd. ferlegen ›träge‹; L287 Rudolf Schützeichel), noch im 18. Jahrhundert ›lange liegengeblieben‹ in bezug besonders auch auf verderbliche Waren: Seine… Waaren haben aus… theils etwas verlegenen theils nicht gar zu absetzenden Zeuge bestanden (A101 Johann Georg Hamann, Briefwechsel 3.3.1756); verlegen, unordentlich und liederlich (Pestalozzi); verlegener Handschriften (Lessing); alte verlegene Worte (Herder). Hieraus dürfte über die Vorstellung ›verzögert, ratlos‹ die Bedeutung von ↑ 2"verlegen" entwickelt worden sein.