Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verhöhnen
mhd. verhœnen; ⇓ "S075"jmds. Selbstgefühl treffen‹, im Gegensatz zu ↑ "beleidigen" mit dem Ausdruck schadenfroher Überlegenheit; transitiv, daher im Gegensatz zu "höhnen" mit nachdrücklicher Angabe des Ziels: noch hat er sich lassen schelten, verhönen, lestern (Luther; L059 DWb); zum Ausdruck von Erniedrigung den schönlockigen gott / Der… / In meiner gruft mich verhöhnt (S.A067 Stefan George, Der Kampf); mit sächlichem Objekt wie "beschimpfen", "spotten", "höhnen" ›mißachten‹: Entrücke dich dem Stein!… / … Verhöhne die Gesimse (A010 Gottfried Benn, Karyatide); dazu umgangssprachlichverhohnepipeln (1929 A040 Alfred Döblin, Alexanderplatz 322) ⇓ "S230" volksetymologisch an "Hohn" angelehnt (thüring. hohnpipeln), eigentlich hohlhippeln (ostsächs.) ›verspotten‹.
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