Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verheeren
ahd. farherion; anfangs ›mit einem Heer überziehen‹, so noch frühneuhochdeutsch, verheere und verbanne ihre Nachkommen (Luther); daran anschließend ›durch ein Heer verwüsten‹; endlich ist auch die Vorstellung geschwunden, daß die Verwüstung durch ein Heer geschieht: ein blitzendes Verheeren (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust Prolog). Das Partizipverheerend wurde ⇓ "S139" um 1920 zum Modewort und umgangssprachlich abgeschwächt wie ⇓ "S229" "furchtbar", "schrecklich" gebraucht: so warf sie sich auf das Neueste, nämlich das Wort »verheerend«, und fand nun… alles »verheerend«, die Schlittenbahn, die Mehlspeise (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 419).
ahd. farherion; anfangs ›mit einem Heer überziehen‹, so noch frühneuhochdeutsch, verheere und verbanne ihre Nachkommen (Luther); daran anschließend ›durch ein Heer verwüsten‹; endlich ist auch die Vorstellung geschwunden, daß die Verwüstung durch ein Heer geschieht: ein blitzendes Verheeren (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust Prolog). Das Partizipverheerend wurde ⇓ "S139" um 1920 zum Modewort und umgangssprachlich abgeschwächt wie ⇓ "S229" "furchtbar", "schrecklich" gebraucht: so warf sie sich auf das Neueste, nämlich das Wort »verheerend«, und fand nun… alles »verheerend«, die Schlittenbahn, die Mehlspeise (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 419).