Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
vergreifen
(mhd. )1 ›durch Greifen abnutzen‹: aus dem vergriffnen Büchelchen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,3779); ein Buch ist vergriffen ›nicht mehr zu haben‹ (1780 L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache), bei A075 Johann Wolfgang von Goethe auch reflexiv: der erste Band hat sich vergriffen (Brief vom 21.11.16);
2 sich vergreifen ›falsch greifen‹; übertragen der Verfasser hat bei der Wahl dieses Gegenstandes sich sehr vergriffen (Goethe); die jetzt in ihrem Ziel sich nur vergriff (Schiller);
⊚ sich im Ton vergreifen ›den gehörigen Respekt fehlen lassen‹;
3 daher auch sich (an jmdm. / etwas) vergreifen ›jmdm. (gewaltsam) Schaden zufügen, unberechtigt Hand an etwas legen‹ (öfters Luther).
(mhd. )1 ›durch Greifen abnutzen‹: aus dem vergriffnen Büchelchen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,3779); ein Buch ist vergriffen ›nicht mehr zu haben‹ (1780 L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache), bei A075 Johann Wolfgang von Goethe auch reflexiv: der erste Band hat sich vergriffen (Brief vom 21.11.16);
2 sich vergreifen ›falsch greifen‹; übertragen der Verfasser hat bei der Wahl dieses Gegenstandes sich sehr vergriffen (Goethe); die jetzt in ihrem Ziel sich nur vergriff (Schiller);
⊚ sich im Ton vergreifen ›den gehörigen Respekt fehlen lassen‹;
3 daher auch sich (an jmdm. / etwas) vergreifen ›jmdm. (gewaltsam) Schaden zufügen, unberechtigt Hand an etwas legen‹ (öfters Luther).