Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verfallen
(ahd. )1 in ver- liegt die Bedeutung des Zugrundegehens, Verderbens: ein Haus, eine Mauer, der Körper eines Menschen verfällt; häufig adjektivisch ein verfallenes GebäudeRuine‹, verfallener Geist;
2 in ver- liegt nur die Erreichung eines Zieles: Zinsen, Wechsel verfallenwerden fällig‹; ein Lehen verfälltfällt zurück an den Lehnsherrn‹; dem Gericht, dem Gesetz verfallen u.dgl., frühneuhochdeutsch auch noch durch einen Akkusativ näher bestimmt: das ist das Schuldopfer, das er dem Herrn verfallen ist (Luther); in Strafe, Schlaf, Trübsinn, Nachdenken, Roheit usw. verfallen; auf etwas verfallensich einfallen lassen‹, häufig von etwas Merkwürdigem: kein denkender kopf wird darauf verfallen (Tieck; L059 DWb), jmdm. verfallen seinvon jmdm. abhängig sein‹, wohl erst 18. Jahrhundert (L305 Christoph Ernst Steinbach). Zu verfallen(1)
Verfall (L308 Kaspar Stieler), zu verfallen(2) Verfallsdatum usw.
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