Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verdienen
ahd. fardionon;1durch Dienen‹, dann überhaupt ›durch Arbeit erlangen‹: Geld, sein Brot usw. verdienen;
2für seinen Dienst, seine Bemühungen einer Sache wert sein‹: Belohnung, Dank, auch Strafe, den Tod usw. verdienen; mit weiterer Bestimmung etwas um jmdn. verdienen. Adjektiv verdient zu frühneuhochdeutsch sich verdienen (noch 1753 Aichinger), wofür jetzt sich (um jmdn. / etwas) verdient machen; Verdienter… Lehrer des Volkes u.dgl. ⇓ "S045" »Neupräg. DDR« (L337 WdG). Intransitiv (um den mächt'gen Erbherrn wohl verdienen Schiller) vereinzelt, wohl nach lateinischem Vorbild. Entsprechend
Verdienst (15. Jahrhundert) zu verdienen(1) ⇓ "S023" Mask. , zu verdienen(2) Neutr. , ein Unterschied, der sich erst allmählich seit L004 Johann Christoph Adelung herausgebildet hat: den Verdienst der sämmtlichen Gelegenheitsgedichte (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit 26,277,9); ein jeder hatte vorher sein Verdienst zu Gelde angeschlagen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit 26,277,16); Nachdruck, der den deutschen Schriftstellern alles billige Verdienst ihrer Arbeiten verkümmert (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 11.2.25);
verdienstlich (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741).
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