Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verdenken
ahd. fardenken, fardanken;1 jmdm. etwas verdenkenetwas an jmdm. für unrecht oder verkehrt halten‹. In der älteren Sprache statt dessen der Akkusativ der Person, also wird man mich nicht verdenken, daß ich lieber in den Fußstapfen des Textes geblieben bin (Opitz); darum kann ich dich nicht verdenken (Vulpius); am längsten hat sich die Umsetzung ins Passiv erhalten, die Weltleute sind nicht zu verdenken, wenn sie uns andere für ein wenig mondsüchtig halten(Wieland); niemand ist zu verdenken, wenn er um Platz und Rang kämpft (Goethe). Statt des jetzigen Akkusativs frühneuhochdeutsch auch der Genitiv;
2 frühnhd. jmdn. verdenkenim Verdacht haben‹ (noch bei J.C.Günther: Ich wollte sie darum noch lange nicht verdenken; L004 Johann Christoph Adelung); daran schließt sich ↑ "Verdacht" an.
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