Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
verbiestern
(L033 Joachim Heinrich Campe 1811) ›verwirrt werden‹, reflexiv ›sich verirren‹, mittelniederdeutsch und auch landschaftlich hochdeutsch schon im 15. Jahrhundert (L059 DWb), aus dem Niederdeutschen dän. forbistret ›erbittert‹; im L056 Duden seit 101929 verbiestert norddeutsch ›verwirrt‹, literarisch zuvor bei Raabe und Storm (L320 Trübner). Die Bedeutungsangaben in den gegenwartssprachlichen Wörterbüchern schwanken beim Adjektiv verbiestert (daneben jedoch auch Verbformen) zwischen ›verwirrt‹, ›verstört und teilnahmslos‹, ›verärgert‹, auch ›hartnäckig, zäh‹; ⇓ "S230" volksetymologisch inzwischen wohl an "Biest" ⇓ "S022" angelehnt, ursprünglich zu niederdt. biester (byster: düster, unfreundlich, trübe L253 Michael Richey 1755), das noch landschaftlich (rhein. biestig) auf schlechtes Wetter bezogen wird.
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