Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Valenz
(19. Jahrhundert; W.L244 Wolfgang Pfeifer, gebucht L218 Muret/ Sanders 1910) < spätlat. valentia ›Stärke, Körperkraft, Fähigkeit‹; anfangs in der Chemie1 Bezeichnung der ⇓ "S158" Eigenschaft von Atomen, eine bestimmte Anzahl von Atomen anderer Elemente zu binden, ›Wertigkeit‹; in der ⇓ "S208" Sprachwissenschaft
2 in den 1960er Jahren von L.Tesnière (1959, deutsch 1980) übernommene Bezeichnung der Fähigkeit von Wörtern, obligatorisch zu besetzende Leerstellen um sich zu öffnen, Verbvalenz in der Valenzgrammatik oder Dependenzgrammatik; G.Helbig, Beiträge zur Valenztheorie (1971).
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