Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
vag(e)
Ende des 18. Jahrhunderts < franz. vague, lat. vagus; ›unbestimmt, verschwommen‹: die Einbildungskraft sei ohnehin ein vages, unstätes Vermögen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Wanderjahre 25,9,11). Damit verwandtvagieren (1701; L059 DWb) veraltet ›umherschweifen‹,
Vagantfahrender Schüler‹ (um 1520 Paracelsus; L339 Karl-Heinz Weimann) < lat. vagari (1870 Vagantenlieder; L081 FWb); daneben gleichbedeutend
VagabundStrolch‹ Anfang des 18. Jahrhunderts < franz. vagabond, lat. vagabundus: gestern nacht wurde ich von Ihnen ausgehend von Vagabunden angegriffen (Goethe, Briefe);
vagabundieren (L032 Joachim Heinrich Campe Erg.), ersetzt gleichbedeutend vagieren; inzwischen auch übertragen vagabundierende Kaufkraft (1940; L081 FWb);
Vagheit im Sinne von ›Unbestimmtheit‹ ⇓ "S208" sprachwissenschaftliche Kategorie, die »im Sinne von ›pragmatischer Unbestimmtheit‹ zwar voraussagbar, aber nicht Gegenstand intern linguistischer Darstellung [ist]« (Bußmann), W.Wolski, Schlechtbestimmtheit und Vagheit – Tendenzen und Perspektiven, 1980.
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