Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Unglück
mhd. unge(e)lück(e), wie "Glück" Bestimmungswort in vielen Zusammensetzungen, z. B. ↑ "Unglücksrabe", Unglücksbote (1570 Ayrer), Unglücksvogel (Harsdörffer); ↑ "verunglücken";unglücklich 15. Jahrhundert; zunächst
1 auf die Seelenlage bezogen ›traurig, niedergeschlagen‹: der ungelucklichster wif ein (15. Jahrhundert; L059 DWb); seit dem 18. Jahrhundert in Verbindungen wie tief unglücklich, kreuzunglücklich, mordsunglücklich, todunglücklich, ein unglückliches gesicht machen(Bismarck; L059 DWb), sich unglücklich machen »das leben nehmen« (L059 DWb);
2.1 auf bestimmte Umstände bezogen ›nicht vom Glück begünstigt, verderblich‹: unglückliche Vorbedeutung; abgeblaßt
2.2schlecht, übel, elend, erbärmlich‹: unglücklich revidirte Bücher (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 7,156); im drohenden Ausruf substantivisch Unglücklicher! (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 19,146); auch
2.3erfolglos‹: unglückliche Liebe (Goethe); heute weiter abgeblaßt
2.4ungeschickt, unangemessen‹: eine unglückliche Formulierung.
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