Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Unding
(mhd. ) ursprünglich1 ⇓ "S181" Rechtsbegriff ›Unrecht, Übel, Schaden‹: ehe denn nicht die Bürgerschaft aus ihres gleichen in den Rath kürte, sei kein Ende dem Unding (Alexis); dann
1.1 ›böses, schädliches, seltsames Ding, Ungeheuer‹: du Scheusal, du Unding aller Frauen (Logau); auch
1.2 ›Gespenst‹ (J.Ch.Günther; L320 Trübner); im 18. Jahrhundert auch
2.1 ›das Nichtexistierende, das Nichts‹, geschätztes Nichts der eitlen Ehre, bezaubernd Unding (Haller); für des Ruhmes Unding (Schiller); wo die Welt ans Unding grenzt (Wieland); ist denn Tarent der Erdkreis und außer ihm Unding? (Leisewitz); die heutige Bedeutung
2.2 ›etwas schwer Vorstellbares, Widersinniges‹ in Wendungen wie das ist ja ein Unding!; es ist ein Unding (mit Infinitiv), bei L308 Kaspar Stieler »res absurda«: Eine Tafelmusik… ist das abgeschmackteste Unding (I.A152 Immanuel Kant; hg. Cassirer, 8,172).
(mhd. ) ursprünglich1 ⇓ "S181" Rechtsbegriff ›Unrecht, Übel, Schaden‹: ehe denn nicht die Bürgerschaft aus ihres gleichen in den Rath kürte, sei kein Ende dem Unding (Alexis); dann
1.1 ›böses, schädliches, seltsames Ding, Ungeheuer‹: du Scheusal, du Unding aller Frauen (Logau); auch
1.2 ›Gespenst‹ (J.Ch.Günther; L320 Trübner); im 18. Jahrhundert auch
2.1 ›das Nichtexistierende, das Nichts‹, geschätztes Nichts der eitlen Ehre, bezaubernd Unding (Haller); für des Ruhmes Unding (Schiller); wo die Welt ans Unding grenzt (Wieland); ist denn Tarent der Erdkreis und außer ihm Unding? (Leisewitz); die heutige Bedeutung
2.2 ›etwas schwer Vorstellbares, Widersinniges‹ in Wendungen wie das ist ja ein Unding!; es ist ein Unding (mit Infinitiv), bei L308 Kaspar Stieler »res absurda«: Eine Tafelmusik… ist das abgeschmackteste Unding (I.A152 Immanuel Kant; hg. Cassirer, 8,172).