Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
umschreiben
(mhd. )1 feste Zusammensetzung,
1.1 im konkreten Sinn und noch heute in der Geometrie ›rund um etwas schreiben‹: eine Münze umschreiben »eine Schrift um dieselbe setzen«, von L004 Johann Christoph Adelung als eine seltene Bedeutung angegeben; übertragen
1.2 ›in bestimmte Grenzen einschließen‹: die ihre Leidenschaft mit einer Maßschnur zu umschreiben denkt (Schiller); nicht feste Burg soll dich umschreiben (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,9566); klein ist das Feld, das ich umschreibe (Schiller); gewöhnlicher von einer Bestimmung durch Worte ›festlegen, bestimmen‹: die Rechte und Pflichten jmds. umschreiben; ich war, mit einem wort mich völlig zu umschreiben, das völlige gegenteil von meinem jetzigem ich(Wieland; L109 Moriz Heyne);
1.3 seit dem Frühneuhochdeutschen in der heute dominierenden Bedeutung wie "paraphrasieren" ›mit anderen Worten ausführlicher, verständlicher ausdrücken‹;
2 unfeste Zusammensetzung,
2.1 ›etwas Geschriebenes nochmals schreiben, transkribieren‹: dasz man brief und handel in ihren canzleyen heimlich umbschrieb (Luther; L059 DWb), seit spätem 18. Jahrhundert ›schriftlich ändern‹: er wird seine Ästhetik noch einmal umschreiben müssen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, IV 16,26), heute schlagwortartig nach dieser Entdeckung muß die Geschichte umgeschrieben werden;
2.2 im Geschäftsleben wohl erst seit frühem 20. Jahrhundert ›übertragen, einen Eintrag (bzgl. Besitz, Erlaubnis u.ä.) ändern‹: kann die karte auf den namen des erwerbers umgeschrieben werden (1906; L059 DWb); zu umschreiben(1.1) und (2.1)
Umschrift (16. Jahrhundert umbschrifft; A075 Johann Wolfgang von Goethe, Briefe vom 10.1.13, 20.1.13); zu umschreiben(1.3)
Umschreibung (1533; L059 DWb).
(mhd. )1 feste Zusammensetzung,
1.1 im konkreten Sinn und noch heute in der Geometrie ›rund um etwas schreiben‹: eine Münze umschreiben »eine Schrift um dieselbe setzen«, von L004 Johann Christoph Adelung als eine seltene Bedeutung angegeben; übertragen
1.2 ›in bestimmte Grenzen einschließen‹: die ihre Leidenschaft mit einer Maßschnur zu umschreiben denkt (Schiller); nicht feste Burg soll dich umschreiben (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,9566); klein ist das Feld, das ich umschreibe (Schiller); gewöhnlicher von einer Bestimmung durch Worte ›festlegen, bestimmen‹: die Rechte und Pflichten jmds. umschreiben; ich war, mit einem wort mich völlig zu umschreiben, das völlige gegenteil von meinem jetzigem ich(Wieland; L109 Moriz Heyne);
1.3 seit dem Frühneuhochdeutschen in der heute dominierenden Bedeutung wie "paraphrasieren" ›mit anderen Worten ausführlicher, verständlicher ausdrücken‹;
2 unfeste Zusammensetzung,
2.1 ›etwas Geschriebenes nochmals schreiben, transkribieren‹: dasz man brief und handel in ihren canzleyen heimlich umbschrieb (Luther; L059 DWb), seit spätem 18. Jahrhundert ›schriftlich ändern‹: er wird seine Ästhetik noch einmal umschreiben müssen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, IV 16,26), heute schlagwortartig nach dieser Entdeckung muß die Geschichte umgeschrieben werden;
2.2 im Geschäftsleben wohl erst seit frühem 20. Jahrhundert ›übertragen, einen Eintrag (bzgl. Besitz, Erlaubnis u.ä.) ändern‹: kann die karte auf den namen des erwerbers umgeschrieben werden (1906; L059 DWb); zu umschreiben(1.1) und (2.1)
Umschrift (16. Jahrhundert umbschrifft; A075 Johann Wolfgang von Goethe, Briefe vom 10.1.13, 20.1.13); zu umschreiben(1.3)
Umschreibung (1533; L059 DWb).