Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
umlegen
(spätahd.)1 als feste Zusammensetzung nicht häufig: eine Stadt mit Truppen umlegen (L004 Johann Christoph Adelung); mit des Herbstes Frucht umlegt(Goethe); umlegt mit goldenem Ringe (Voß);
2 unfeste Zusammensetzung zu den verschiedenen Gebrauchsweisen von "um",
2.1 ›anlegen, anziehen‹ einen Mantel, eine Kette, einen Verband umlegen;
2.2 ›umdrehen‹ einen Kragen umlegen, die Ruder, die Segel, ein Schiff umlegen, das Schiff legt sich um, seemannssprachlich der Wind legt sich um, indem sich der Ostwind in Westwind umlegte (A075 Johann Wolfgang von Goethe, II,12,19), Heringe, Wäsche umlegen;
2.3 ›an einen anderen Ort bringen‹, Truppen, einen Patienten (von einer Station auf eine andere) umlegen;
2.4 von der Verteilung wirtschaftlicher Lasten vereinzelt im 16. Jahrhundert bairisch, aber üblich erst im 19. Jahrhundert: die Summe war auf die einzelnen Teile des Stiftes umgelegt ›verteilt‹ (L. v.Ranke), ↑ "Umlage";
2.5 ⇓ "S100" jägersprachlich ›abschießen, erlegen‹ (1884; L059 DWb); seit ca. 1930 umgangssprachlich auf Menschen bezogen
2.6 ›zu Boden werfen‹ bzw. ›kaltblütig töten‹ ein schlecht gelaunter Taxifahrer, der permanent irgend jemand vergasen, erschießen, umlegen oder mindestens verprügeln wollte (A018 Heinrich Böll, Gruppenbild 319).
(spätahd.)1 als feste Zusammensetzung nicht häufig: eine Stadt mit Truppen umlegen (L004 Johann Christoph Adelung); mit des Herbstes Frucht umlegt(Goethe); umlegt mit goldenem Ringe (Voß);
2 unfeste Zusammensetzung zu den verschiedenen Gebrauchsweisen von "um",
2.1 ›anlegen, anziehen‹ einen Mantel, eine Kette, einen Verband umlegen;
2.2 ›umdrehen‹ einen Kragen umlegen, die Ruder, die Segel, ein Schiff umlegen, das Schiff legt sich um, seemannssprachlich der Wind legt sich um, indem sich der Ostwind in Westwind umlegte (A075 Johann Wolfgang von Goethe, II,12,19), Heringe, Wäsche umlegen;
2.3 ›an einen anderen Ort bringen‹, Truppen, einen Patienten (von einer Station auf eine andere) umlegen;
2.4 von der Verteilung wirtschaftlicher Lasten vereinzelt im 16. Jahrhundert bairisch, aber üblich erst im 19. Jahrhundert: die Summe war auf die einzelnen Teile des Stiftes umgelegt ›verteilt‹ (L. v.Ranke), ↑ "Umlage";
2.5 ⇓ "S100" jägersprachlich ›abschießen, erlegen‹ (1884; L059 DWb); seit ca. 1930 umgangssprachlich auf Menschen bezogen
2.6 ›zu Boden werfen‹ bzw. ›kaltblütig töten‹ ein schlecht gelaunter Taxifahrer, der permanent irgend jemand vergasen, erschießen, umlegen oder mindestens verprügeln wollte (A018 Heinrich Böll, Gruppenbild 319).