Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
umfassen
(15. Jahrhundert) in konkreter Bedeutung gewöhnlich zu "fassen"(5): jmds. Knie umfassen; seltener sind Verbindungen wie als das… Netz im rechten Moment sie umfaßte(A075 Johann Wolfgang von Goethe, Römische Elegien 19,45), alle Länder, die das Meer umfaßt(Schiller). Gewöhnlich ist ferner abstrakte Bedeutung im Anschluß an "fassen"(2), wobei umfassen dem Substantiv "Umfang" entspricht: sie umfaßt viele Gebiete des Wissens, diese Wissenschaft umfaßt ein großes Gebiet; dazu Ende des 18. Jahrhunderts das Partizip umfassend adjektivisch, sich mit "umfänglich" berührend, aber das Qualitative stärker betonend: mit dem hellen umfassenden Sonnenblick des Genies (Schiller); umfassende Kenntnisse, Bemühungen, Zugeständnisse usw. Ungewöhnlich als unfeste Zusammensetzung: mit müder Umarmung faßt er ihn um (Klopstock), noch jetzt umgangssprachlich jmdn. umfassen ›den Arm um ihn/ sie legen‹. L004 Johann Christoph Adelung gibt unfeste Zusammensetzung an für die jetzt kaum gebräuchliche Verwendung im Anschluß an "fassen"(3) ›einfassen‹: einen Schmuck von Brillanten umfassen lassen, daß sie ihn [den Edelstein] wieder habe umfassen lassen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Cellini 4,4; 44,182); sie [die Diamanten] recht gut umzufassen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Cellini 1,4; 43,53,23).
(15. Jahrhundert) in konkreter Bedeutung gewöhnlich zu "fassen"(5): jmds. Knie umfassen; seltener sind Verbindungen wie als das… Netz im rechten Moment sie umfaßte(A075 Johann Wolfgang von Goethe, Römische Elegien 19,45), alle Länder, die das Meer umfaßt(Schiller). Gewöhnlich ist ferner abstrakte Bedeutung im Anschluß an "fassen"(2), wobei umfassen dem Substantiv "Umfang" entspricht: sie umfaßt viele Gebiete des Wissens, diese Wissenschaft umfaßt ein großes Gebiet; dazu Ende des 18. Jahrhunderts das Partizip umfassend adjektivisch, sich mit "umfänglich" berührend, aber das Qualitative stärker betonend: mit dem hellen umfassenden Sonnenblick des Genies (Schiller); umfassende Kenntnisse, Bemühungen, Zugeständnisse usw. Ungewöhnlich als unfeste Zusammensetzung: mit müder Umarmung faßt er ihn um (Klopstock), noch jetzt umgangssprachlich jmdn. umfassen ›den Arm um ihn/ sie legen‹. L004 Johann Christoph Adelung gibt unfeste Zusammensetzung an für die jetzt kaum gebräuchliche Verwendung im Anschluß an "fassen"(3) ›einfassen‹: einen Schmuck von Brillanten umfassen lassen, daß sie ihn [den Edelstein] wieder habe umfassen lassen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Cellini 4,4; 44,182); sie [die Diamanten] recht gut umzufassen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Cellini 1,4; 43,53,23).