Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
umbrechen
1 als unfeste Zusammensetzung ›etwas brechen, so daß es umfällt‹: einen Baum umbrechen, übertragen: daß die Tränen den Schmerzendamm umbrachen (Jean Paul); ›etwas so brechen, daß es umgekehrt wird‹: den Acker umbrechen (mit dem Pflug);2 als feste Zusammensetzung drucktechnischer Ausdruck für Verteilung des Zeilensatzes auf die Seiten (L169 Matthias Kramer 1700) die erste Seite ist bereits umbrochen.
Umbruch
1 zu umbrechen(1) ›das Umpflügen‹ (17. Jahrhundert); seit späterem 19. Jahrhundert
2 zu umbrechen(2) im ⇓ "S054" Druckerwesen: der Umbruch des Satzes zur Kolumnenbildung (L265 Daniel Sanders Erg. 1885); wohl erst neuer (nicht im L059 DWb)
3 Bezeichnung politischer und gesellschaftlicher Veränderungen, v. a. im Sinn einer (friedlichen) Revolution, ⇓ "S231" besonders 1989/ 90: Merkwürdigerweise bin ich nach dem Umbruch noch nicht wieder in der DDR gewesen (H.Albertz 1990; L131 H/ S/ T 68). ⇑ "Revolution", "Umsturz", "Wende".
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