Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Ultimatum
(1727 L297 Sperander) Neutr. , Plural -s (auch Ultimaten), Neubildung der Diplomatensprache nach gleichbedeutend mittellat. ultimatum (Partizip Perfekt von kirchenlat. ultimare ›zu einem Ende kommen‹, nach lat. ultimus ›der äußerste, der letzte‹); v.a. im diplomatisch-politischen Bereich1 ›mit der Androhung von Repressionen verbundene Setzung einer Frist, in der eine Forderung zu erfüllen ist‹ (12L243 Friedrich Erdmann Petri 1865): Wenn eine der Kriegsparteien das Ultimatum missachtet, drohen… weitere Luftangriffe der NATO (Süddeutsche Zeitung, 26.5.1995, 1). Daneben auch allgemeiner
2 ›Zeitpunkt für eine endgültige Entscheidung‹ (L175 Friedrich Kluge/ L175 Elmar Seebold); besonders in der Geschäftssprache
3 ›letzter Vorschlag zur Beilegung einer Angelegenheit‹ (C.Wenig, Handwörterbuch der deutschen Sprache 1854; vgl. L081 FWb). Dazu die Wendung ein Ultimatum setzen/ stellen ›eine Frist erteilen zur Erfüllung gestellter Forderungen‹ (ebenda). Als Adjektiv
ultimativ (1925; ebenda), zunächst
1 »in Form eines Ultimatums, nachdrücklich« (13L056 Duden 1947): Chruschtschow… ließ seine ultimativen Drohungen… in Vergessenheit geraten (W.Brandt, Begegnungen und Einsichten, 1976, 36); dann auch positiv, hyperbolisch und umgangssprachlich
2 ›bestmöglich, perfekt, nicht mehr optimierbar‹ (L098 2GWb1995): lockere Zeitgenossen… , die nach nichts Höherem streben, als der ultimativen Party (Süddeutsche Zeitung, 19.1.1995, 38), auch in der Werbesprache (L098 2GWb). Älter als Ultimatum
Ultimo (1509; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache) Mask. , Plural -s; entlehnt aus gleichbedeutend ital. ultimo (nach lat. ultimo ›am letzten Tag‹, Ablativ von ultimus, s. oben Ultimatum); besonders im Börsen- und Bankwesen ›der letzte Tag eines Zeitabschnitts‹ (L081 FWb), oft ›Monatsletzter‹ (L031 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801). In der Alltagssprache v. a. in der jüngeren Wendung bis ultimo ›bis zu einem unbestimmten Zeitpunkt‹ (L024 Brockhaus-Wahrig).
(1727 L297 Sperander) Neutr. , Plural -s (auch Ultimaten), Neubildung der Diplomatensprache nach gleichbedeutend mittellat. ultimatum (Partizip Perfekt von kirchenlat. ultimare ›zu einem Ende kommen‹, nach lat. ultimus ›der äußerste, der letzte‹); v.a. im diplomatisch-politischen Bereich1 ›mit der Androhung von Repressionen verbundene Setzung einer Frist, in der eine Forderung zu erfüllen ist‹ (12L243 Friedrich Erdmann Petri 1865): Wenn eine der Kriegsparteien das Ultimatum missachtet, drohen… weitere Luftangriffe der NATO (Süddeutsche Zeitung, 26.5.1995, 1). Daneben auch allgemeiner
2 ›Zeitpunkt für eine endgültige Entscheidung‹ (L175 Friedrich Kluge/ L175 Elmar Seebold); besonders in der Geschäftssprache
3 ›letzter Vorschlag zur Beilegung einer Angelegenheit‹ (C.Wenig, Handwörterbuch der deutschen Sprache 1854; vgl. L081 FWb). Dazu die Wendung ein Ultimatum setzen/ stellen ›eine Frist erteilen zur Erfüllung gestellter Forderungen‹ (ebenda). Als Adjektiv
ultimativ (1925; ebenda), zunächst
1 »in Form eines Ultimatums, nachdrücklich« (13L056 Duden 1947): Chruschtschow… ließ seine ultimativen Drohungen… in Vergessenheit geraten (W.Brandt, Begegnungen und Einsichten, 1976, 36); dann auch positiv, hyperbolisch und umgangssprachlich
2 ›bestmöglich, perfekt, nicht mehr optimierbar‹ (L098 2GWb1995): lockere Zeitgenossen… , die nach nichts Höherem streben, als der ultimativen Party (Süddeutsche Zeitung, 19.1.1995, 38), auch in der Werbesprache (L098 2GWb). Älter als Ultimatum
Ultimo (1509; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache) Mask. , Plural -s; entlehnt aus gleichbedeutend ital. ultimo (nach lat. ultimo ›am letzten Tag‹, Ablativ von ultimus, s. oben Ultimatum); besonders im Börsen- und Bankwesen ›der letzte Tag eines Zeitabschnitts‹ (L081 FWb), oft ›Monatsletzter‹ (L031 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801). In der Alltagssprache v. a. in der jüngeren Wendung bis ultimo ›bis zu einem unbestimmten Zeitpunkt‹ (L024 Brockhaus-Wahrig).