Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
übertreiben
(mhd. )1 früher auch konkret: wenn sie [die Kühe] einen Tag übertrieben würden, würde mir die ganze Herde sterben(Luther). Danach einen Hofmeister, welcher sehr scharfen Befehl hatte, das gute Kind nicht zu übertreiben (Rabener); Sie übertreiben mich ›treiben mich zu weit, zum Äußersten‹ (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Die Mitschuldigen 905); sein Verstand hatte sich übertrieben, wie eine frühzeitige Frucht(Rabener);
2 jetzt nur mit der schon im Mittelhochdeutschen erscheinenden abstrakteren Bedeutung, die der des einfachen "treiben"(1.5) analog ist: wie magst du deine Rednerei nur gleich so hitzig übertreiben (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,1735); seit dem 18. Jahrhundert allgemein üblich ist das Partizip übertrieben ›übersteigert, überspannt‹ übertriebene hoffnungen (Hippel; L059 DWb); nur zu übertreiben(2) seitdem
Übertreibung. ↑ "untertreiben".
(mhd. )1 früher auch konkret: wenn sie [die Kühe] einen Tag übertrieben würden, würde mir die ganze Herde sterben(Luther). Danach einen Hofmeister, welcher sehr scharfen Befehl hatte, das gute Kind nicht zu übertreiben (Rabener); Sie übertreiben mich ›treiben mich zu weit, zum Äußersten‹ (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Die Mitschuldigen 905); sein Verstand hatte sich übertrieben, wie eine frühzeitige Frucht(Rabener);
2 jetzt nur mit der schon im Mittelhochdeutschen erscheinenden abstrakteren Bedeutung, die der des einfachen "treiben"(1.5) analog ist: wie magst du deine Rednerei nur gleich so hitzig übertreiben (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,1735); seit dem 18. Jahrhundert allgemein üblich ist das Partizip übertrieben ›übersteigert, überspannt‹ übertriebene hoffnungen (Hippel; L059 DWb); nur zu übertreiben(2) seitdem
Übertreibung. ↑ "untertreiben".