Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
übertölpeln
frühnhd. bei Sachs uberdolpen (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), bei ihm auch überdöppeln (L059 DWb) zu doppel und überdölpeln (L059 DWb), jeweils ›übervorteilen, betrügen (auf plumpe Art)‹. Unterschiedliche etymologische Deutungen, vgl. L059 DWb, W.L244 Wolfgang Pfeifer; sehr wahrscheinlich aber doch zu ↑ "Tölpel" (bei Sachs dölpl) bzw. dem davon abgeleiteten Verb tölpelnbetrügen‹ (bei Sachs dölpeln); wohl unter Einfluß der frühneuhochdeutschen Redensart jmdn. über den Tölpel werfenbetrügen‹ (Luther), die wieder analog der älteren Redensart jmdn. über das Seil werfenbetrügen‹ zu sehen ist. In übertölpeln könnte der mundartlich auch sonst belegte Bildungstyp ›jmdn. , indem man ihn überwindet, zu einem X (Tölpel) machen‹ stecken (vgl. L355 ZDA 105,330ff.). ↑ "übervorteilen".
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