Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
übersetzen
(ahd. )1 feste Zusammensetzung
1.1 in der älteren Sprache mit von "über" abhängigem Akkusativ ›übermäßig besetzen‹: einen Berg mit Weinstöcken, ein Haus mit Leuten, einen Ort mit Truppen übersetzen; das Handwerk ist mit Meistern übersetzt (L004 Johann Christoph Adelung), daß der ganze Nahrungszweig jetzt übersetzt ist (J.G.Fichte). Heute dafür überbesetzt. Veraltet auch jmdn. übersetzen ›wucherisch übervorteilen‹: der nicht wuchert, der niemand übersetzet (Luther); der Verkäufer übersetzet den Käufer, wenn er einen unbillig hohen Preis nimmt oder fordert (L004 Johann Christoph Adelung); in Sachen der Liebhaberei übersetzt und geprellt zu werden (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 25.9.96); dazu Übersatz;
1.2 die jetzt übliche Verwendung aus einer Sprache in die andere übersetzen seit 15. Jahrhundert (L059 DWb), zu "über"(2.6), im 17. Jahrhundert: ein übergesetztes und verdeutschtes Buch (L284 Justus Georg Schottelius); zugleich Übersetzer, Übersetzung. Früher häufig ↑ "dolmetschen" (Luther); gelegentlich auch von anderen Arten der Übertragung: Philotas… Warum ist er doch nicht in des Grenadiers Versen, dacht ich. Sollte er sich wohl gut übersetzen lassen? (Gleim an Lessing; A177 Gotthold Ephraim Lessing 19,142,4); die Wahl des Kunstwerks, das sie in Kupfer bringen, ist schon unglücklich, die Art, wie es nun übersetzt werden soll, falsch gewählt (Goethe, Briefe);
1.3 vereinzelt bei neueren Dichtern zu intransitiv "setzen" mit von über abhängigem Akkusativ: wie der Leu die hohen Schranken übersetzt (G.A.Bürger); unverletzt hat er den Abgrund übersetzt(Grillparzer);
2 unfeste Zusammensetzung
2.1 der Fährmann hat uns übergesetzt;
2.2 mit einem Boot, einer Fähre übersetzen.
(ahd. )1 feste Zusammensetzung
1.1 in der älteren Sprache mit von "über" abhängigem Akkusativ ›übermäßig besetzen‹: einen Berg mit Weinstöcken, ein Haus mit Leuten, einen Ort mit Truppen übersetzen; das Handwerk ist mit Meistern übersetzt (L004 Johann Christoph Adelung), daß der ganze Nahrungszweig jetzt übersetzt ist (J.G.Fichte). Heute dafür überbesetzt. Veraltet auch jmdn. übersetzen ›wucherisch übervorteilen‹: der nicht wuchert, der niemand übersetzet (Luther); der Verkäufer übersetzet den Käufer, wenn er einen unbillig hohen Preis nimmt oder fordert (L004 Johann Christoph Adelung); in Sachen der Liebhaberei übersetzt und geprellt zu werden (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 25.9.96); dazu Übersatz;
1.2 die jetzt übliche Verwendung aus einer Sprache in die andere übersetzen seit 15. Jahrhundert (L059 DWb), zu "über"(2.6), im 17. Jahrhundert: ein übergesetztes und verdeutschtes Buch (L284 Justus Georg Schottelius); zugleich Übersetzer, Übersetzung. Früher häufig ↑ "dolmetschen" (Luther); gelegentlich auch von anderen Arten der Übertragung: Philotas… Warum ist er doch nicht in des Grenadiers Versen, dacht ich. Sollte er sich wohl gut übersetzen lassen? (Gleim an Lessing; A177 Gotthold Ephraim Lessing 19,142,4); die Wahl des Kunstwerks, das sie in Kupfer bringen, ist schon unglücklich, die Art, wie es nun übersetzt werden soll, falsch gewählt (Goethe, Briefe);
1.3 vereinzelt bei neueren Dichtern zu intransitiv "setzen" mit von über abhängigem Akkusativ: wie der Leu die hohen Schranken übersetzt (G.A.Bürger); unverletzt hat er den Abgrund übersetzt(Grillparzer);
2 unfeste Zusammensetzung
2.1 der Fährmann hat uns übergesetzt;
2.2 mit einem Boot, einer Fähre übersetzen.