Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
überlegen
1 Partizipialadjektiv mit Dativ der Person ›besser, leistungsfähiger als ein anderer‹ (Luther); zu einem Verb mhd. überligen (mit Dativ) ›bezwingen‹ (bis 17. Jahrhundert), von der Vorstellung des Ringkampfs; Gegensatz ↑ "unterlegen".ÜberlegenheitVorrang an Macht, Leistung u.ä.‹ erst ab 1758 (L059 DWb) häufiger: die Überlegenheit, die mein Amt mir gab (Ch.A284 Christa Wolf, Kassandra 112).
2 (ahd. )
1 feste Zusammensetzung
1.1bedeckenden Boden mit Brettern überlegen u.dgl. Zugleich das Übermaß bezeichnend: fanden wir die Stadt von Truppen überlegt (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Campagne in Frankreich 23.8.92; heute überbelegt).
1.2 etwas überlegendarüber nachdenken‹ seit Ende des 17. Jahrhunderts, im 16. Jahrhundert enger ›vereinbaren, miteinander beschließen‹, entwickelt vielleicht aus der Bedeutung ›umdrehen, wenden‹ (vgl. L059 DWb); ähnlich ↑ "überschlagen"(1.5). Das Partizipialadjektiv und adverbial: überlegt, unüberlegt handeln;
2 unfeste Zusammensetzung: ein Pflaster, eine Decke überlegen, ein Kind überlegen (um es zu schlagen); sich zu weit überlegen(über den Rand eines Schiffes u.dgl.). Zu 2überlegen(1.2)
Überlegung nach weiterem nachsinnen und reiffer überlegung (1668 Neumark; L059 DWb).
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