Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
überlassen
(15. Jahrhundert)1 feste Zusammensetzung (über wie in "übergeben"): jmdm. etwas käuflich überlassen, dem Sieger das Schlachtfeld überlassen; etwas dem Schicksal, dem Ermessen jmds. überlassen; es jmdm. überlassen, sich zurechtzufinden; sich seinen Gedanken, seinen Leidenschaften überlassen; die sich selbst überlassene menschliche vernunft (Lessing; L059 DWb);
2 unfeste Zusammensetzung
2.1 er läßt ihn nicht über (den Fluß u. dgl.);
2.2 wie übriglassen (↑ "übrig") mehrmals bei Luther, auch in neuerer Sprache: nichts lassen die Leute einem über (Immermann); jetzt nur noch umgangssprachlich;
2.3 früher auch nicht selten statt der festen Zusammensetzung: ich ließ zu lange die Teuerste einsamen Tränen über (E.Schlegel); läßt man dem Leser selbst zu untersuchen über (Wieland); ich lasse die Folgen dem über, der alles leitet (Pestalozzi); laß du über dem Geschick, auszugleichen Wert und Glück (Grillparzer).
(15. Jahrhundert)1 feste Zusammensetzung (über wie in "übergeben"): jmdm. etwas käuflich überlassen, dem Sieger das Schlachtfeld überlassen; etwas dem Schicksal, dem Ermessen jmds. überlassen; es jmdm. überlassen, sich zurechtzufinden; sich seinen Gedanken, seinen Leidenschaften überlassen; die sich selbst überlassene menschliche vernunft (Lessing; L059 DWb);
2 unfeste Zusammensetzung
2.1 er läßt ihn nicht über (den Fluß u. dgl.);
2.2 wie übriglassen (↑ "übrig") mehrmals bei Luther, auch in neuerer Sprache: nichts lassen die Leute einem über (Immermann); jetzt nur noch umgangssprachlich;
2.3 früher auch nicht selten statt der festen Zusammensetzung: ich ließ zu lange die Teuerste einsamen Tränen über (E.Schlegel); läßt man dem Leser selbst zu untersuchen über (Wieland); ich lasse die Folgen dem über, der alles leitet (Pestalozzi); laß du über dem Geschick, auszugleichen Wert und Glück (Grillparzer).