Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
überheben
(ahd. )1 jmdn. eines Dinges überheben (mhd. ) wohl ursprünglich ›jmdn. über etwas wegheben, so daß er nicht darunter zu leiden hat, damit verschont wird‹. Mit eigentlich genitivischem es: wenn ich es ganz und gar überhoben sein könnte (Lessing); damit er es überhoben sei(Schiller);
2 sich überheben (ahd. ) ursprünglich ›sich höher heben, als einem zukommt‹. Auch hierzu kann ein Genitiv treten, der dann aber in einem ganz anderen logischen Verhältnis steht als der neben (1): überhebe dich deiner Gewalt nicht zu sehr(Luther), überhebe nicht dich deiner Kraft (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Tasso 3436.);
3 vollständig davon zu trennen ist daher ein zu (1) gehöriges sich überheben mit Genitiv ›sich frei machen von‹: eine Bequemlichkeit, die sich gern des Urteils überheben möchte (Goethe), sowie die Gesellschaft sich beschwerlicher Gottesverehrungen überhob (Ranke);
4 sich überheben ›sich durch Heben eines zu schweren Gegenstandes Schaden tun‹ (L033 Joachim Heinrich Campe 1811). Zu überheben(2)
überheblich ›anmaßend‹, allmählich überhebig (15. Jahrhundert) ablösend, wie älteres Überhebung ›Anmaßung‹ durch
Überheblichkeit ersetzt wird: sie war schon als backfisch von einer geradezu ridikülen überheblichkeit (Fontane; L059 DWb).
(ahd. )1 jmdn. eines Dinges überheben (mhd. ) wohl ursprünglich ›jmdn. über etwas wegheben, so daß er nicht darunter zu leiden hat, damit verschont wird‹. Mit eigentlich genitivischem es: wenn ich es ganz und gar überhoben sein könnte (Lessing); damit er es überhoben sei(Schiller);
2 sich überheben (ahd. ) ursprünglich ›sich höher heben, als einem zukommt‹. Auch hierzu kann ein Genitiv treten, der dann aber in einem ganz anderen logischen Verhältnis steht als der neben (1): überhebe dich deiner Gewalt nicht zu sehr(Luther), überhebe nicht dich deiner Kraft (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Tasso 3436.);
3 vollständig davon zu trennen ist daher ein zu (1) gehöriges sich überheben mit Genitiv ›sich frei machen von‹: eine Bequemlichkeit, die sich gern des Urteils überheben möchte (Goethe), sowie die Gesellschaft sich beschwerlicher Gottesverehrungen überhob (Ranke);
4 sich überheben ›sich durch Heben eines zu schweren Gegenstandes Schaden tun‹ (L033 Joachim Heinrich Campe 1811). Zu überheben(2)
überheblich ›anmaßend‹, allmählich überhebig (15. Jahrhundert) ablösend, wie älteres Überhebung ›Anmaßung‹ durch
Überheblichkeit ersetzt wird: sie war schon als backfisch von einer geradezu ridikülen überheblichkeit (Fontane; L059 DWb).