Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Überdruß
›durch Übersättigung verursachter Widerwille‹ (Luther) hat besser den ursprünglichen Sinn bewahrt als ↑ "Verdruß"; Der Überdruß ist der absolute Souverän unserer Kultur (B.A254 Botho Strauß, Paare 104).überdrüssig(mhd. ), ursprünglich mit Genitiv: er möchte deiner überdrüssig werden (Luther); des Lasters überdrüssig(Schiller); vereinzelt mit über: zu derselbigen Zeit fing der Herr an überdrüssig zu werden über Israel (Luther); seit dem 18. Jahrhundert gewöhnlich prädikativ mit Akkusativ. Zuweilen steht zu überdrüssig als Subjekt dasjenige, was einem verleidet ist: eine Gaukelei, welche die Väter den Kindern überdrüssig, und, was noch schlimmer ist, lächerlich macht (Bode); wenn dir auch das Reisen überdrüssig ist (H. v.Kleist); hätte ich das Glück gehabt, wäre ich Ihnen vielleicht schon jetzt überdrüssig und bei Seite geworfen (W.Alexis).
›durch Übersättigung verursachter Widerwille‹ (Luther) hat besser den ursprünglichen Sinn bewahrt als ↑ "Verdruß"; Der Überdruß ist der absolute Souverän unserer Kultur (B.A254 Botho Strauß, Paare 104).überdrüssig(mhd. ), ursprünglich mit Genitiv: er möchte deiner überdrüssig werden (Luther); des Lasters überdrüssig(Schiller); vereinzelt mit über: zu derselbigen Zeit fing der Herr an überdrüssig zu werden über Israel (Luther); seit dem 18. Jahrhundert gewöhnlich prädikativ mit Akkusativ. Zuweilen steht zu überdrüssig als Subjekt dasjenige, was einem verleidet ist: eine Gaukelei, welche die Väter den Kindern überdrüssig, und, was noch schlimmer ist, lächerlich macht (Bode); wenn dir auch das Reisen überdrüssig ist (H. v.Kleist); hätte ich das Glück gehabt, wäre ich Ihnen vielleicht schon jetzt überdrüssig und bei Seite geworfen (W.Alexis).