Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
tüpfeln
(1527 Dürer; L059 DWb) zu Tupf wie wohl auch das ⇓ "S099" Iterativum zu tupfen; selten ›Tüpfel machen‹: daß ein schönes Kind Punkte über Punkte tüpfelt (Goethe, Triumph der Empfindsamkeit 1), die Miniaturmaler tüpfeln die Figuren L004 Johann Christoph Adelung; üblicher das Partizip Perfekt getüpfeltmit Tüpfeln versehen‹, das auch direkt aus Tüpfel abgeleitet sein kann.tupfen (ahd. ), seltene Nebenform tüpfen; wurzelverwandt mit ↑ "tief"; ›vorsichtig, leicht berühren‹, mit dem Begriff des Auftragens auf Farbe bezogen im Partizip Perfekt: getupftes Gemahl (L169 Matthias Kramer); getupft wie… Pantherkätzchen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,6324); auf die vorsichtige Berührung bezogen eine Dame tupfte sich… ein Auge (Th.A183 Thomas Mann, Faustus 553); sekundäre Anlehnung (vgl. L059 DWb)
Tupfen"S174" ursprünglich Plural eines noch österreichisch schweizerisch gebräuchlichen Tupf, ahd. topho, mhd. topfe; ›kleiner (Farb-)Fleck‹; ⇓ "S050" Diminutiv
Tüpfel (1482; L059 DWb), erneut diminuiert
Tüpfelchen (1694; ebenda) zuvor Tüpffelein (1678; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt);
das Tüpfelchen auf dem i(Mitte des 19. Jahrhunderts) zur Bezeichnung dessen, was zur letzten Vollkommenheit von etwas gehört.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: tüpfeln