Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Tücke
Fem. , mhd. (mitteldt.), ⇓ "S174" Neubildung aus dem Plural tücke zu dem Singular tuc starkes Mask. ›Schlag, hinterlistiger Streich‹; Mask. noch bei Luther; der Plural dazu Tücke noch bei Hagedorn und Uz; oberdeutsch weiter Tuck; ›Bosheit, Hinterlist‹, im Sinn einer Eigenschaft: in dem auge liegt tücke und kleinmuth(Lavater; L059 DWb); häufig mit dem Begriff des Verdeckten: bossheit und verborgene tücke (Harsdörffer; ebenda); in festen Verbindungen auf list und tücke sinnen (1721; ebenda), bei Luther tück und list (ebenda); übertragen Tücke des Objekts (F.Th.Vischer 1879); seit früherem 18. Jahrhundert auch auf einzelne Handlungen bezogen: ohne critische tücke… schreiben (Gottsched; ebenda), voller Tücke in die Brücke eine Lücke (W.A033 Wilhelm Busch, Max und Moritz, 3.Streich). Entsprechendtückisch (15. Jahrhundert); norddeutsch umgangssprachlich auch ›grollend‹ (mit verkürzter Form tücksch);
tückschen norddeutsch ›(heimlich) grollen‹.
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