Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Trunk
ahd. / mhd. trunc, zu ⇑ "trinken", "Trank"; zunächst1 Vorgangsbezeichnung ›einmaliges Trinken‹: Das Pergament, ist das der heilge Bronnen, / Woraus ein Trunk den Durst auf ewig stillt? (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,567), einen Trunk tun, auf einen Trunk; auf ein fortgesetztes, wiederholtes Trinken bezogen: auf einen Trunck laden… kommen (L169 Matthias Kramer), abwertend vom gewohnheitsmäßigen Trinken: dem Trunk ergeben, zum Trunk neigen, dazu Trunksucht; im Trunkim Rausch‹: dasz mich keinr im drunck betrieg (1538; L059 DWb); außerdem
2Getränk‹: ein starker Trunk (L308 Kaspar Stieler), ein Trunk Wasser/ Wein (älter Wassers/ Weines), jmdm. einen Trunk reichen.
trunken ahd. trunkan, präfixlose Partizipialbildung zu trinken, von alters her in der jetzigen aktivischen Bedeutung gehoben für ›betrunken sein‹ (wie lat. potus); häufig übertragen literarisch wie taumelnd: Trunken… / … / Staunt' ich meiner Liebe Freuden an (A131 Friedrich Hölderlin, An Lyda), meist mit einer näheren Bestimmung: trunken von Begeisterung, Entzückung, freudetrunken, wonnetrunken, liebe(s)trunken, siegestrunken usw., gewöhnlicher schlaftrunken; substantivisch alle Scheidenden sprechen, wie Trunkne(A131 Friedrich Hölderlin, Hyperion 140);
Trunkenbold (mhd. ); ⇓ "S166" ↑ "-bold".
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