Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
trügen
ahd. triogan, mhd. triegen (triegen noch im 18. Jahrhundert, trügen durch Anlehnung an Trug [s. unten] und ↑ "lügen"), nur deutsch und niederländisch, wurzelverwandt mit ↑ "Traum" und altnord. draugr ›Gespenst‹; bis ins 18. Jahrhundert1betrügen‹; seither nur noch auf Abstrakta bezogen
2täuschen‹: Kein Spiegel treuget mehr, als den der Wahn uns zeiget (Hofmannswaldau; L305 Christoph Ernst Steinbach), das Wetter, die Hoffnung triegt, die Sinne triegen oft (L003 Johann Christoph Adelung 1780), fest in der Wendung wenn (mich) nicht alles trügt (1778; L059 DWb); das Partizip Perfekt getrogen nur aktivisch.
TrugMask. , ohne Plural, spätmhd., mhd. diu trüge; ursprünglich, seit dem 18. Jahrhundert veraltet und heute gehoben ›Betrug‹, formelhaft verbunden Lug und Trug (Gengenbach; L059 DWb); im Anschluß an trügen(2) Zusammensetzungen wie Trugbild, Truggestalt;
Trugschlußscheinbar logisch begründete Folgerung‹ ⇓ "S071" 1743 Gottsched für franz. sophisme (L059 DWb), die Trugschlüsse des Cardans (Lessing 1754);
trügerisch (16. Jahrhundert), zu veraltet Trüger (ahd. triugari);
1betrügerisch‹: die lüge… / … spricht ein trügerisches wort (Droste-Hülshoff; L059 DWb); seit dem 18. Jahrhundert vor allem
2täuschend‹: mit trügerischem schein(Wieland; L059 DWb), fest in der Verbindung trügerische Hoffnungen (L033 Joachim Heinrich Campe); ↑ "untrüglich".
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